Biodynamische Osteopathie
Wer meine Biographie gelesen hat, dem fällt auf, wieviele Jahre es braucht, um die Biodynamische Osteopathie zu erlernen.
Seit 2013 bis heute besuche ich die Fortbildungen meines Lehrers Dr. Tom Shaver DO, direkter Schüler von Dr. James S. Jealous DO, USA.
Die Lehrzeit in einigen Worten zusammengefasst und für Sie zum Lesen, hier zum Thema : Stress!
Ich bitte zu berücksichtigen, das Streß nicht ausschließlich negative Auswirkungen hat. Wer es also ganz genau wissen will, muß sich die Mühe machen, mehr als nur diese kurze Inhaltsangabe zu lesen.
Als Osteopath versuche ich immer den ganzen Menschen in seinem Lebensumfeld zu betrachten. Streß betrifft uns alle mehr oder auch weniger. Was kann mir die Osteopathie zu diesem Thema anbieten, war damals meine konkrete Frage und dieser Text kam dabei heraus.
Stress berührt den ganzen Menschen – Heilung beginnt in der Stille.
Stress betrifft mehr als unsere Gedanken – er verändert die Balance unseres Körpers, schwächt die Abwehrkräfte, stört den Schlaf, beeinflusst Verdauung und Herzrhythmus. Vor allem leidet unser vegetatives Nervensystem – das feine Zusammenspiel von Anspannung und Entspannung gerät aus dem Gleichgewicht.
Die biodynamische Osteopathie nach Dr. James S. Jealous D.O. setzt genau hier an:
Nicht durch “mehr tun”, sondern durch achtsames Sein. In einem stillen, geschützten Raum darf der Körper sich neu orientieren – ganz ohne Druck, im eigenen Rhythmus.
Chronischer Stress wirkt tief in Körper und Geist – er verändert die Funktion unseres Nervensystems, schwächt die Selbstregulation und beeinflusst das Immunsystem, den Schlaf, die Verdauung und sogar unser Herz.
Wie in der Stressmedizin und Stresspsychologie beschrieben, ist es vor allem das überreizte vegetative Nervensystem, das unter Dauerbelastung aus dem Gleichgewicht gerät.
Die biodynamische Osteopathie nach Dr. James S. Jealous D.O. begegnet dieser Tiefe mit dem, was oft fehlt: Ruhe, Stille, Präsenz und absichtsfreier Wahrnehmung.
In einem Raum achtsamer Stille bekommt der Körper die Möglichkeit, sich neu zu organisieren – aus dem Innersten heraus. Die natürliche Bewegung zur Gesundheit ist immer vorhanden – sie braucht lediglich einen ruhigen, sicheren Ort, um gehört zu werden.
Basierend auf den Inhalten des Buches „Stressmedizin und Stresspsychologie“ von Alfred Wolf und Pasquale Calabrese lässt sich der Einfluss von Stress auf unsere Gesundheit sehr differenziert darstellen. Das Buch beleuchtet sowohl neurobiologische Mechanismen als auch klinische Konsequenzen chronischer Stressbelastung. Hier ist eine strukturierte Ableitung:
Warnung: Ab hier könnte es für den Laien etwas streßig werden!
1. Neurobiologische Grundlagen des Stresses
Stress aktiviert das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System (HPA-Achse) sowie das sympathische Nervensystem, was kurzfristig überlebensfördernd ist – langfristig aber krank machen kann.
• Cortisol-Ausschüttung: Führt bei chronischer Aktivierung zu Immunmodulation, Schlafstörungen, Stoffwechselveränderungen.
• Neuroplastizität: Chronischer Stress reduziert die Dichte neuronaler Verbindungen (z. B. im Hippocampus), was Gedächtnis und Emotionsregulation schwächt.
• Entzündung: Stress kann systemische Entzündungsprozesse fördern – ein Risikofaktor für viele Erkrankungen.
2. Konkrete Auswirkungen auf Organsysteme
Immun- & Entzündungssystem
• Stress schwächt die Immunabwehr und fördert chronisch-entzündliche Erkrankungen(z. B. rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa).
• Erhöhte Anfälligkeit für Infekte.
Nervensystem & Psyche
• Depression und Angststörungen werden durch chronischen Stress begünstigt.
• Erhöhtes Risiko für Burnout und Erschöpfungssyndrome.
• Suchtverhalten kann sich als Stressbewältigungsversuch verstärken (z. B. Alkohol, Nikotin).
Herz-Kreislauf-System
• Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
• Stressbedingte Freisetzung von Adrenalin/Noradrenalin wirkt vasokonstriktorisch (Gefäßverengung).
Schlaf
• Stress stört Ein- und Durchschlafprozesse – was wiederum die Stressanfälligkeit erhöht: ein Teufelskreis.
Gastrointestinaltrakt
• Häufige Folge: Reizdarmsyndrom, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitstörungen.
• Die Darm-Hirn-Achse wird über Stresssignale negativ beeinflusst.
Haut
• Stress verschlechtert Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder Akne.
• Verstärkt Juckreiz und Entzündung.
3. Langfristige Gesundheitsfolgen
• Frühe Stresserfahrungen (Kindheitstrauma) wirken sich epigenetisch und neurobiologisch auf die lebenslange Krankheitsanfälligkeit aus.
• Stress beschleunigt Alterung (z. B. über Telomerverkürzung).
• Kognitive Leistungsfähigkeit nimmt bei chronischem Stress langfristig ab.
Zum Thema Telomerverkürzung lohnt es sich auch, das Buch von Prof. Valta Longo : Iss Dich jung , zu lesen! Siehe meine Buchvorschläge!
4. Schlussfolgerung aus dem Buch
Stress ist kein “psychisches Luxusproblem”, sondern ein zentraler pathogener Faktor vieler moderner Zivilisationskrankheiten.
Das Buch betont, wie entscheidend präventive Strategien, ganzheitliche Diagnostik und multimodale Therapieansätze sind, um stressbedingte Gesundheitsrisiken zu mindern.
Ich hoffe der „kleine“ Ausflug in die Biodynamische Osteopathie hat Ihnen gefallen und den möglichen Zusammenhang für unsere Gesundheit ausreichend dargestellt.
Ich freue mich auf Sie!
Ihr Heilpraktiker / Osteopath
Daniel Tank